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Sparanlagen im Vergleich: Was ist die beste Geldanlage ohne Risiko?

Titelbild von Sparanlagen im Vergleich: Was ist die beste Geldanlage ohne Risiko?

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Floriana Hofmann

15. Februar 2024

Sicher und ohne Risiko anlegen. Das ist in turbulenten Zeiten für viele wichtig. Worauf du bei Sparanlagen achten solltest.

Inhalt:

Sparen ohne Risiko: Das Wichtigste in Kürze

Als Sparanlage wird eine sichere Geldanlage ohne nennenswertes Risiko bezeichnet, die im Wert nicht schwankt. Dein Vermögen wird erhalten.

Beispiele für Geldanlagen ohne nennenswertes Risiko sind das Sparbuch, ein Festgeld- oder Tagesgeldkonto oder ein Girokonto.

Welche Sparanlage die beste für dich ist, hängt davon ab, was du damit bezwecken möchtest. Für den Zahlungsverkehr eignet sich das Girokonto, auf dem Tagesgeldkonto wiederum ist der Notgroschen gut aufbewahrt. Beim Sparbuch und Festgeld ist dein Kapital für einen längeren Zeitraum gebunden, wird aber teilweise besser verzinst.

Seit der Zinswende gibt es wieder ansehnliche Zinsen auf Tagesgeld und Co. Der Kampf um die besten Zinsen zeigt, wie Banken sich wieder um NeukundInnen bemühen. Selbst Depotanbieter wie Trade Republic oder Scalable Capital steigen auf den Zinszug auf. Aber wie lege ich mein Geld eigentlich sicher an? Und welche Geldanlage ohne Risiko ist die beste?

In diesem Beitrag erfährst du, welche Sparanlagen es gibt, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Produkte aufweisen, und ob du ohne Risiko investieren kannst.

Geld sicher anlegen: Was sind Sparanlagen?

Als Sparanlage wird eine sichere Geldanlage bezeichnet, die im Wert nicht schwankt. Dein Vermögen wird erhalten. Es gibt also kein Risiko, wie beispielsweise bei Aktien, dass der Kurs nach unten rutscht und dein Investment an Wert verliert.

Dein Guthaben bleibt nominal gleich oder steigt durch Zinszahlungen leicht. Aber: Wichtig ist das Wörtchen „nominal“. Denn betrachtet man den realen Wert des Guthabens, bezieht man also die Inflation mit ein, sieht alles gleich anders aus. Denn die Inflation mindert deine Kaufkraft. Kaufkraft bedeutet, wie viele Waren du dir mit einem gewissen Betrag leisten kannst.

Nehmen wir an, du hast 10.000 Euro auf dem Konto. Nach zehn Jahren und einer angenommenen Inflationsrate von zwei Prozent pro Jahr kannst du dir nur noch Waren im Wert von 8.000 Euro kaufen.

Was die Inflation für deine Kaufkraft bedeutet, zeigt dir unser Inflationsrechner:

Mit Sparanlagen kannst du also nicht die Inflation ausgleichen, aber sie machen an anderer Stelle in deiner persönlichen Finanzplanung Sinn. Du kannst damit beispielsweise ohne großes Risiko sparen oder einen bereits angesparten Betrag „parken“. Konkrete Anwendungsbeispiele findest du weiter unten in diesem Artikel.

Beispiele für Sparanlagen sind das Sparbuch, ein Festgeld- oder Tagesgeldkonto oder ein Girokonto.

Sparbuch

Das Sparbuch ist für viele der erste Kontakt zur Geldanlage – Kinder bekommen häufig ein solches Büchlein, in dem Geldgeschenke notiert sind. Traditionell wird ein Sparbuch von Sparkassen und Genossenschaftsbanken ausgegeben.

Laut Definition der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist das Sparbuch eine Geldanlage ohne feste Laufzeit, bei der das Guthaben in der Regel variabel verzinst wird. Im Gegensatz zum Giro- oder Tagesgeldkonto kannst du allerdings nicht jederzeit auf dein Guthaben zugreifen. Es gibt eine Kündigungsfrist von meist drei bis sechs Monaten.

Das Sparbuch selbst ist ein sogenanntes Inhaberpapier. Das bedeutet: Wer das Sparbuch besitzt, kann über die Spareinlagen verfügen. Damit niemand anders an dein Geld kommt, solltest du bei einem Verlust des Sparbuchs schnell handeln.

Festgeld

Beim Festgeld hast du im Gegensatz zu den anderen Sparanlagen eine festgelegte Laufzeit, in der du einen festgelegten Zins bekommst. Je länger die Laufzeit und je länger du nicht an dein Geld kommst, desto höher der Zins.

Am Ende der Laufzeit bekommst du dein eingesetztes Kapital und die vereinbarten Zinsen von deiner Bank zurück. Möchtest du früher an dein Geld, wird es schwierig. In der Regel werden dann hohe Sonderzahlungen fällig.

Wie lange du die Laufzeit wählst, ist individuell: Von einem Monat bis zu mehreren Jahren ist alles dabei.

Tagesgeld

Das Tagesgeld hat keine feste Laufzeit. Die Zinsen sind variabel. Du hast jederzeit Zugriff auf dein Geld, weshalb sich das Tagesgeldkonto für deinen Notgroschen eignet.

Du kannst von deinem Tagesgeldkonto nur auf dein Girokonto überweisen. Davon kannst du keine Rechnungen bezahlen oder andere Überweisungen tätigen.

Zum Weiterlesen: Hier findest du Hintergründe und weitere Informationen zu Festgeld und Tagesgeld.

Girokonto

Für den alltäglichen Zahlungsverkehr und deine normalen Bankgeschäfte nutzt du ein Girokonto. Auf deinem Girokonto geht dein Lohn oder Gehalt ein. Bei den meisten werden davon die Miete und sonstige Daueraufträge abgebucht.

Ein Girokonto wird üblicherweise kaum bis gar nicht verzinst.

Sparanlagen im Vergleich: Zinsen, Sicherheit und Co.

Größter Unterschied: Auf das Geld, das auf Girokonto und Tagesgeldkonto liegt, kannst du jederzeit zugreifen. Beim Sparbuch und Festgeld ist dein Kapital für einen längeren Zeitraum gebunden, wird aber teilweise besser verzinst. Schauen wir uns die Details genauer an.

Sicherheit

Um die Sicherheit deines Geldes musst du dir erst einmal wenig Sorgen machen. Denn für alle Sparanlagen gilt die gesetzliche Einlagensicherung. Das bedeutet, dass 100.000 Euro pro Bank und Kundin geschützt sind. Hast du mehr als 100.000 Euro an Einlagen, lohnt es sich, sie auf unterschiedliche Banken aufzuteilen.

Falls die Bank pleitegeht, bei der du beispielsweise dein Girokonto hast, ist dein Guthaben bis zu diesem Betrag geschützt.

In Deutschland haben die privaten Banken ein zusätzliches freiwilliges Einlagensicherungssystem mit weitergehendem Schutz. Bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken greift die sogenannte „Institutssicherung“ in unbegrenzter Höhe.

Bei ausländischen Banken aus der EU, bei denen es häufig mehr Zinsen gibt, solltest du beachten: Die Einlagensicherung ist nur so sicher wie das Land, in dem die Bank beheimatet ist. Denn bei einer Bankpleite springt der jeweilige Staat ein – Deutschland bei deutschen Banken, Frankreich bei französischen Banken oder Italien bei italienischen Banken.

Mehr zum Thema Einlagensicherung und was der Unterschied zu Sondervermögen ist, kannst du dir in dieser Folge des herMoney Talks anhören:

Zinsen

Durch die Zinswende im Jahr 2022 werden einige Sparanlagen mittlerweile wieder etwas verzinst. Aber bei welcher Geldanlage gibt es die meisten Zinsen?

Beim Festgeld gibt es ganz ordentliche Angebote:

Und auch beim Tagesgeld lassen sich einige Prozent rausholen:

Beim Sparbuch allerdings – das früher recht hohe Zinsen abwarf – gibt es meist noch immer ziemlich wenig. Und auch das Girokonto ist üblicherweise gar nicht oder nur gering verzinst. Auf dem Girokonto sollte man allerdings auch keine allzu großen Beträge horten.

Vor- und Nachteile

Sparbuch:

Vorteile Nachteile
Dein Geld ist auf unbegrenzte Zeit verwahrt. Niedrige Verzinsung.
Hohe Sicherheit: Gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Bank und KundIn. Lange Kündigungsfirst: Du kommst kurzfristig nicht an dein Geld.

Festgeld:

Vorteile Nachteile
Du weißt genau, was du wann bekommst: Dein eingesetztes Kapital und Zinsen am Ende der Laufzeit. Feste Laufzeit: Du kommst vor Ende der Laufzeit nicht an dein Geld oder musst in diesem Fall mit hohen Sonderzahlungen rechnen.
Höhere Verzinsung als bei den anderen Sparanlagen.
Hohe Sicherheit: Gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Bank und KundIn.

Tagesgeld:

Vorteile Nachteile
Dein Geld ist jederzeit verfügbar. Variable Verzinsung: Die Bank kann die Zinsen jederzeit senken oder anheben.
Mittlerweile gibt es wieder etwas Zinsen.
Hohe Sicherheit: Gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Bank und KundIn.

Girokonto:

Vorteile Nachteile
Dein Geld ist jederzeit verfügbar. In der Regel gibt es keine Zinsen.
Hohe Sicherheit: Gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Bank und KundIn.

Die beste Geldanlage ohne Risiko

Du siehst: Die unterschiedlichen Sparanlagen haben jeweils Vor- und Nachteile. Jedes Anlageprodukt hat ihre Berechtigung – du musst nur wissen, wie du es richtig nutzt. Welche der vorgestellten Geldanlagen ohne nennenswertes Risiko am besten für dich ist, ist daher abhängig von deinem Ziel.

Sparbuch

Wer noch ein Sparbuch hat, muss es nicht auflösen. Beachte aber, dass sich dieses Guthaben nicht oder nur sehr langsam vermehrt, da die Zinsen minimal sind – den Großteil deines Vermögens solltest du also eher nicht auf deinem Sparbuch lassen.

Beispiel: Du hast vor vielen Jahren ein Sparbuch bekommen, auf dem noch immer ein bisschen Geld liegt. Das kann dir als „eiserne Reserve“ für den absoluten Notfall dienen.

Festgeld

Die Tatsache, dass du erst zu einem festgelegten Zeitpunkt an dein Geld kommst, kann ein Nachteil sein. Du kannst es aber auch als Planungssicherheit zu deinem Vorteil nutzen: Wenn du genau weißt, wann du eine bestimmte Summe brauchst – du also „Geld parken“ möchtest.

Beispiel: Du planst, in einem Jahr eine Immobilie zu kaufen. Einen Großteil des Eigenkapitals hast du bereits aufgebracht. Dieses Geld könntest du auf ein Festgeldkonto mit einer Laufzeit von einem Jahr legen. Und dafür bekommst du sogar noch etwas Zinsen! Unser Vergleich zeigt: Bei der SWK Bank oder der KT Bank gibt es für eine Laufzeit von zwölf Monaten 2,55 Prozent Zinsen.

Tagesgeld

Das Guthaben auf einem Tagesgeldkonto ist im Gegensatz zum Festgeldkonto jederzeit verfügbar, wird aber auch niedriger verzinst. Es eignet sich daher gut für einen Notgroschen.

Ein Notgroschen ist unverzichtbar! Drei Netto-Monatsgehälter solltest du als finanzielle Reserve mindestens auf dem Konto haben. Besitzt du eine Immobilie, hast du eine Familie oder bist du selbstständig, dann sogar mehr.

Beispiel: Du hast bei einer Bank dein normales Girokonto, auf dem dein Gehalt eingeht. Bei vielen Banken gibt es die Möglichkeit von „Unterkonten“: Also Tagesgeldkonten, die man für den Notgroschen nutzen kann. Es kann schnell passieren, dass du an dieses Geld musst. Beispielsweise wenn die Spülmaschine kaputt geht oder das Auto in die Werkstatt muss.

Girokonto

Ein Girokonto sollte jede und jeder haben, um die alltäglichen Zahlungen abzuwickeln. Zum Sparen eignet sich ein Girokonto allerdings nicht. Allein schon deshalb, weil es für die meisten verwirrend ist, alles in einem Konto liegen zu haben.

Beispiel: Deine Chefin überweist dein Gehalt auf dein Girokonto. Von deinem Girokonto werden Miete, Daueraufträge und weitere Lastschriften abgebucht. Du nutzt es, um davon Rechnungen zu bezahlen, Überweisungen zu tätigen oder Bargeld abzuheben. Und auch, wenn du im Supermarkt oder im Restaurant „mit Karte“ bezahlst, wird der Betrag in der Regel vom Girokonto abgebucht. Es sei denn, du zahlst mit Kreditkarte.

Welche Sparanlagen eignen sich für Kinder oder Enkel?

Viele kennen aus ihrer eigenen Kindheit noch das gute alte Sparbuch. Das ist allerdings heute aufgrund der noch immer niedrigen Verzinsung selten die beste Wahl.

Hast du etwas Geld übrig, dass du für deine Kinder oder deine Enkel sparen möchtest, dann überlege, welchen Anlagehorizont das Kind hat. Möchte es beispielsweise in zwei Jahren einen Führerschein machen und dann auf dein Geldgeschenk zurückgreifen, dürfte ein Festgeldkonto mit entsprechender Laufzeit Sinn machen.

Ist das Kind allerdings klein und dauert es noch lange, bis es das Geld brauchen wird, könnte eine Einmalanlage oder ein Sparplan in breit gestreute Aktienfonds und ETFs sinnvoll sein.

Zum Weiterlesen: ETFs-, Fonds- und Banksparpläne im Vergleich findest du hier. Einen Überblick über beliebte Junior-Depots im Vergleich kannst du hier nachlesen.

Investieren ohne Risiko – geht das?

Kapital anlegen, ohne dafür ein Risiko eingehen zu müssen. Das klingt gut, oder? In der Realität bedeutet es aber auch immer: Die Rendite ist eher überschaubar.

Eine Option hierfür können Low-Volatility- oder auch Minimum-Volatility-ETFs sein, bei denen die Minimierung von Verlustrisiken im Mittelpunkt stehen. Bei diesen TFs setzen Anlegerinnen und Anleger also auf Aktien mit sehr geringem Schwankungsrisiko. Hier findest du eine Auswahl verschiedener Low-Volatility- und Minimum-Volatility-ETFs mit solider Morningstar-Bewertung, die in den vergangenen drei Jahren eine niedrige Volatilität aufgewiesen und eine positive Rendite erzielt haben.

Generated by wpDataTables

Quelle: Morningstar & ExtraETF (18.01.2024)
Legende: Bewertung: 5 = top, 1 = schlecht

Zum Weiterlesen: In diesem Artikel findest du relativ sichere Fonds und ETFs mit guter Rendite.

herMoney Tipp

Trotz der mittlerweile gestiegenen Zinsen schaffen es herkömmliche Sparanlagen kaum, die Inflation auszugleichen. Nutze diese Geldanlage daher sinnvoll: Um Geld zu parken, einen Notgroschen aufzubauen oder deine alltäglichen Zahlungen abzuwickeln. Um die Inflation auszugleichen, könntest du dich an das Investieren trauen. Mit einem Sparplan geht das bereits schon mit wenig Geld und in kleinen Schritten.

Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:

  1. Schritt: Depot eröffnen
    Um Fonds zu kaufen, brauchst du ein Depot. Das kannst du dir bei deiner Hausbank oder – meist günstiger – bei Online-Brokern einrichten. Im herMoney Depotvergleich erfährst du, welches das richtige sein könnte.
  2. Schritt: Strategie überlegen
    Kauf nicht irgendwelche Fonds. Mach dir erst Gedanken, wie dein Depot strukturiert sein soll. Welchen Anteil sollen Aktien, ETFs und Rentenfonds ausmachen? Mehr über die sogenannte Asset Allocation erfährst du hier.
  3. Schritt: Fonds auswählen
    Wie erkennt der Laie eigentlich einen guten Fonds? Lies es hier nach.
  4. Schritt: Jährlicher Check
    Der Markt ändert sich und damit dein Depot. Manche Aktien und Anleihen steigen, andere fallen. Deshalb solltest du einmal pro Jahr prüfen, ob dein Depot noch deinem Risikoprofil entspricht. Mehr dazu findest du hier.

Extra-Tipp: Was tun, wenn die Börse crasht?
Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Behalte einen kühlen Kopf und sitze die Kursschwankungen einfach aus. Ganz Mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.

Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

Dieser Artikel wurde ursprünglich von Floriana Hoffmann am 30.03.2023 verfasst und zuletzt am 15.02.2024 von Simin Heuser aktualisiert.

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Floriana Hofmann

Die Finanzjournalistin Floriana Hofmann war Content Lead bei herMoney. Sie schreibt seit mehreren Jahren für Finanzmedien über Aktien und Börsenthemen. So war sie etwa beim Finanzen Verlag als "Leitung Digital" für die Online-Redaktion von "Börse online" und "Courage" verantwortlich.

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