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Coach werden: 5 Schritte zum Traumjob (und 3 häufige Fehler)

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Simin Heuser

18. Juni 2024

Coaches gibt es mittlerweile in vielen Bereichen unseres Lebens. Wie du Coach wirst und auf welche Fehler du achten solltest.


Inhalt

Coach werden: Das Wichtigste in Kürze

IconEine anerkannte Ausbildung zum Coach gibt es in Deutschland nicht. Theoretisch kann also jeder Coach werden.

IconGute Coaches bilden sich stetig weiter, weisen geeignete Qualifikationen in ihrem Fachgebiet vor, haben viel praktische Erfahrung, einen soliden Geschäftsplan und ein starkes Netzwerk.

IconCoaches können sowohl in Festanstellung als auch auf selbstständiger Basis tätig werden. Deine Verdienstmöglichkeiten variieren je nach Region, Fachgebiet und Erfahrungen.

Als Coach bist du eine Art Begleiterin, die ihre KlientInnen zur Selbstreflexion und Lösungsorientierung motiviert. Es ist nicht deine Aufgabe, ihnen zu sagen, was sie tun müssen. Die Coachees sollen sich diese Dinge selbst erarbeiten. Was in der Theorie relativ einfach klingt, braucht viel Erfahrung und Know-how. Dazu zählt das Wissen über verschiedene Beratungsmethoden und -ansätze sowie ein umfangreiches Fachwissen in dem jeweiligen Gebiet, in dem du als Coach tätig bist. Eine gute Ausbildung ist daher sehr wichtig!

Coach werden: Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Prüfe deine Voraussetzungen

Wie werde ich ein guter Coach? Wenn du als Coach tätig werden möchtest, solltest du vor allem eins: Gerne mit Menschen arbeiten! Außerdem solltest du vielseitige Aufgabenstellungen mögen, Bereitschaft für lebenslanges Lernen mitbringen und dein Wissen auch gerne teilen. Zusätzlich solltest du keine Scheu vor öffentlichen Reden haben, kommunikativ sein und am besten bereits einige Erfahrung in der Durchführung von Trainings oder Seminaren haben.

2. Welche Ausbildung braucht man, um Coach zu werden?

Mit deiner Tätigkeit als Coach gehen viele verschiedene Anforderungen einher. Der Coach ist in Deutschland jedoch nach wie vor kein anerkannter Ausbildungsberuf. Du kannst also auch ohne Ausbildung Coach werden. Auch der Begriff „Coaching“ ist nicht geschützt, wodurch sich theoretisch jeder so bezeichnen kann und es leider viele unseriöse AnbieterInnen gibt.

Fehler: Wer glaubt, dass man keinerlei Anforderungen erfüllen muss, um als Coach erfolgreich zu sein, liegt aber falsch!

In Wirklichkeit sind eine fundierte Ausbildung und entsprechende Qualifikationen entscheidend für deinen Erfolg als Coach. Um potenzielle KundInnen überzeugen zu können, solltest du unbedingt Belege und Zertifizierungen in deinem Fachgebiet nachweisen können.

Möchtest du also beispielsweise als Business-Coach selbstständig werden, sind umfangreiche betriebswirtschaftliche Kenntnisse in Theorie und Praxis entscheidend. Ein Studium mit Schwerpunkt BWL sowie einige Jahre Berufserfahrung in führenden Positionen sind hier von Vorteil.

Wie erwähnt, arbeitest du als Coach viel mit Menschen. Soft Skills wie aktives Zuhören, Empathie, Kommunikation, Problemlösung und Selbstreflexion sind unabdingbar. Hier kannst du auf zahlreiche Programme und Kurse zurückgreifen, um deine Soft Skills zu verbessern und dich als professioneller Coach zu etablieren.

Diese Kurse werden beispielsweise auch von der Industrie- und Handelskammer (IHK) angeboten. Wenn du IHK-Coach werden möchtest, schau gerne mal auf der Website deiner örtlichen IHK oder auch IHK-Akademie vorbei, um das Angebot für angehende Coaches einzusehen. Deine nächstgelegene IHK findest du übrigens hier.

3. Personal Coach werden: Die Wahl deines Spezialgebiets

Coaches konzentrieren sich in der Regel auf ein bestimmtes Spezialgebiet. Und das aus gutem Grund: Indem du einen bestimmten Schwerpunkt setzt, kannst du deine Fähigkeiten und Expertise vertiefen und eine Nische für dich selbst schaffen. Es ist außerdem wichtig, eine ehrliche Selbsteinschätzung vorzunehmen, um zu erkennen, welche Fähigkeiten und Interessen du hast und welche Art von Coaching am besten zu dir passt.

Eine genaue Spezialisierung ermöglicht es dir, gezielter auf die Bedürfnisse deiner KlientInnen einzugehen und dich als Expertin in deinem Gebiet zu etablieren. Das hilft dir beim Aufbau deiner Vertrauenswürdigkeit und erleichtert die Gewinnung von KundInnen erheblich.

Einige Fragen, die du dir in diesem Kontext stellen könntest:

  • Welche Themen interessieren mich besonders?
  • Wo habe ich bereits Erfahrungen gesammelt?
  • Welche Zielgruppen und Herausforderungen möchte ich ansprechen?

Überlege also, ob du beispielsweise ein Life-Coach oder ein Motivationscoach, ein Business-Coach oder ein Mental-Health-Coaches werden möchtest. Darüber hinaus gibt es viele weitere Möglichkeiten. Zum Beispiel:

  • Führungskräfte-Coaching
  • Bewerber-Coaching
  • Fitness-Coaching
  • Ernährungscoaching
  • Beziehungscoaching

Manche suchen sich auch eine sehr kleine Nische und möchten Aufräumcoaches, ADHS-Coaches oder Agile-Coaches werden.

4. Sammle praktische Erfahrungen, um ein guter Coach zu werden!

Ein häufiger Fehler, den angehende Coaches machen können, ist es, sich ausschließlich auf ihre formale Ausbildung zu verlassen und keine praktische Erfahrung zu sammeln. Praktische Erfahrung ist jedoch besonders zu Beginn deiner Karriere entscheidend für den Aufbau von Vertrauen und Kompetenz als Coach.

Erfahrungen können durch Praktika, Freiwilligenarbeit, Pro-Bono-Arbeit oder durch die Arbeit mit Peer-Gruppen erreicht werden. Nutze jede Gelegenheit, um deine Fähigkeiten in realen Coaching-Situationen anzuwenden und zu verfeinern. Du könntest auch in Erwägung ziehen, zunächst unter der Anleitung eines anderen erfahrenen Coaches zu arbeiten, um wertvolle Einblicke und regelmäßiges Feedback zu erhalten. Praktische Erfahrung hilft dir nicht nur, dein theoretisches Wissen zu festigen, sondern auch, deine Coaching-Techniken zu testen und anzupassen.

5. Die Gründung eines Coaching-Geschäfts

Du fühlst dich bereit, dein eigenes Coaching-Geschäft zu gründen? Dann vermeide den Fehler zu denken, dass sich ein Coaching-Geschäft von selbst aufbauen wird, sobald die Ausbildung abgeschlossen ist. In Wirklichkeit erfordert der Aufbau eines erfolgreichen Coaching-Geschäfts Zeit, Geduld und eine Menge Arbeit.

Zum Aufbau deines Geschäfts gehören:

  • Geschäftsplan: Ein solider Geschäftsplan sollte deine Vision, Mission, Zielgruppe, Dienstleistungen, Preisstrategie und deinen Marketingplan umfassen.
  • Markenbildung: Sie beinhaltet die Schaffung eines professionellen Images und die Entwicklung einer starken Online-Präsenz.
  • Kundenakquise: KundInnen kannst du durch Networking, Personal Branding, Online-Werbung und soziale Medien gewinnen. Überlege auch, ob du dich auf bestimmte Marketingplattformen spezialisieren möchtest, um deine Zielgruppe besser zu erreichen. Willst du etwa Online-Coach werden, muss deine Website besonders professionell sein.
  • Verwaltung: Dazu gehören Buchhaltung, Terminplanung und andere organisatorische Aufgaben.

Wie du siehst, gibt es einige Formalien zu erledigen. Dazu gehört auch die ganz formale Gründung deines Business. Um Coach zu werden, musst du Folgendes erledigen:

  • Gewerbeschein beantragen: Ob du als Coach freiberuflich tätig bist, hängt davon ab, ob du allgemeines Wissen etwa im Rahmen eines Schulungsprogrammes anbietest. Schneidest du dein Coaching aber auf die Bedürfnisse deiner KundInnen zu – was wohl meist der Fall sein dürfte – betreibst du ein Gewerbe. Wie du einen Gewerbeschein beantragst, erfährst du hier.
  • Unternehmensform wählen: Vermutlich möchtest du dein Business alleine gründen. Dann bist du als sogenannte Einzelunternehmerin tätig. Wie du ein Einzelunternehmen gründest, erfährst du hier. Was diese Unternehmensform für das Haftungsrisiko bedeutet und wie du es verringerst, erklären wir in unserem Artikel über „Rechtsform eines Einzelunternehmens“.

Vielleicht überlegst du auch, dich erst einmal nebenberuflich selbstständig zu machen. Dein Vorteil: Du hast weiterhin ein stabiles Gehalt und bist gesetzlich krankenversichert. Mehr Informationen darüber findest du in unserem Artikel „Angestellt & selbstständig: Was du über Krankenkasse, Steuern & Co. wissen solltest“.

Extra-Tipp: Bilde dich laufend weiter

Den Punkt Weiterbildung haben wir bereits erwähnt, möchten aber auf seine Bedeutung hinweisen. Im Coaching-Geschäft ist es wichtig, sich kontinuierlich weiterzubilden, um als Coach erfolgreich zu bleiben. Dies kann durch die Teilnahme an Fortbildungen, Workshops, Seminaren und Konferenzen geschehen.

Bleibe neugierig und offen für neue Entwicklungen in deinem Fachgebiet! Zudem gibt es zahlreiche Online-Kurse und Zertifikate, um dein Wissen und deine Fähigkeiten dauerhaft zu erweitern. Regelmäßige Weiterbildungen stellen sicher, dass du immer auf dem neuesten Stand bist und deinen KlientInnen die bestmögliche Unterstützung bieten kannst. Networking-Events und Mitgliedschaften in Berufsverbänden können ebenfalls wertvolle Ressourcen und Lernmöglichkeiten bieten.

Wie sieht der Berufsalltag eines Coaches aus?

Dein Berufsalltag besteht insbesondere aus persönlichen oder digitalen Terminen mit deinen KlientInnen. Das gilt für Selbstständige und auch für angestellte Coaches in großen Konzernen.

Die Termine mit deinen KlientInnen sowie die Vor- und Nachbereitung dieser Gespräche nehmen den Großteil deiner Zeit als Coach ein. Je nach Tätigkeitsbereich, Anforderung und Ziel der Coachees, musst du Konzepte und Pläne erstellen.

Wenn du selbstständiger Coach bist, gehen deine täglichen Aufgabenfelder noch weiter. In diesem Fall musst du dich außerdem um die Kundenakquise, Bereitstellung passender Räumlichkeiten, Weiterbildungen, Marketing, Buchhaltung, Schriftverkehr, Networking und vieles mehr kümmern. Wenn du mehr über die Arbeit in der Selbstständigkeit erfahren möchtest, schau gerne mal in unserer Rubrik „Job & Karriere“ vorbei.

Wie du siehst, geht die Arbeit eines Coaches mit viel Verantwortung und zahlreichen Aufgaben einher. Eine Coaching-Karriere bietet viele Vorteile, die besonders für Frauen attraktiv sein können! Als selbstständiger Coach hast du nämlich die Möglichkeit, deine Arbeitszeit und auch deinen Arbeitsort flexibel einzuteilen. Natürlich musst du die Termine mit deinen KlientInnen abstimmen, hast jedoch viel Raum für deine eigene zeitliche Gestaltung. Des Weiteren kannst du von zu Hause aus arbeiten oder auch Termine als Online-Coach anbieten.

In diesem Beruf hast du außerdem die Möglichkeit, das Leben anderer nachhaltig zu verändern. Du kannst Menschen dabei helfen, ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Eine wirklich erfüllende Tätigkeit!

FAQ

Kann jeder Coach werden?

Grundsätzlich kann jeder, der das Interesse sowie die erforderlichen Fähigkeiten besitzt, Coach werden. Du solltest gerne mit Menschen arbeiten, kommunikativ sein und dich stetig weiterbilden wollen. Der Begriff „Coaching“ ist übrigens nicht geschützt, deshalb darf sich theoretisch jeder so nennen.

Was muss man tun, um Coach zu werden?

Um als Coach tätig zu werden, kannst du dich entweder selbstständig machen oder bei einem großen Unternehmen in Festanstellung arbeiten. Es ist ratsam, eine solide Ausbildung zu absolvieren und viel Praxiserfahrung zu sammeln, um dir eine glaubhafte Expertise aufzubauen. Sie wird dir auch bei der Vermarktung helfen.

Welche Ausbildung braucht man zum Coach?

Es gibt keine anerkannte Coaching-Ausbildung in Deutschland. Eine Ausbildung oder ein Studium im jeweiligen Fachgebiet sowie eine Zertifizierung im Coaching ist aber definitiv von Vorteil. Überlege, worauf du dich spezialisieren möchtest, und vergleiche verschiedene Anbieter miteinander. Mittlerweile gibt es auch viele Fernlehrgänge.

Wie viel verdient man als Coach?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen nicht nur das Fachgebiet und deine Qualifikation, sondern auch deine Berufserfahrungen und die Region, in der du tätig bist. Selbstständige Coaches haben Stundensätze zwischen 60 und 100 Euro. In Festanstellung kannst du mit rund 40.000 bis 60.000 Euro brutto pro Jahr rechnen.

In welchen Bereichen kann ich Coach werden?

Es gibt eine Vielzahl von Bereichen, in denen man als Coach arbeiten kann, darunter Personal Coaching, Life Coaching, Business Coaching, Gesundheitscoaching und viele andere. Du kannst hier auch kreativ werden und deine eigene Coaching-Nische schaffen.

Wie sehen die beruflichen Chancen als Coach aus?

Die Coachingbranche boomt, aber nicht jeder Anbieter oder jede Anbieterin ist seriös. Der Bedarf an Coachings ist groß und du kannst davon profitieren, indem du dich qualifiziert ausbilden lässt. Wähle ein Spezialgebiet, das zu dir passt und baue eine starke Position auf. Weiterempfehlungen sind ebenfalls entscheidend, daher betrachte KundInnen und KollegInnen als wertvolles Netzwerk.

AVGS-Coach werden – Wie geht das?

AVGS-Coaching bezieht sich auf das “Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein”-Coaching, das in Deutschland von der Bundesagentur für Arbeit angeboten wird. Dieses Programm zielt darauf ab, Arbeitsuchende durch gezieltes Coaching dabei zu unterstützen, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und eine passende Beschäftigung zu finden.

INQA-Coach werden?

INQA-Coaching ist ein Programm der „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ (INQA), das darauf abzielt, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland zu unterstützen. Es konzentriert sich darauf, die Arbeitsqualität und die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen zu verbessern.

IconherMoney Tipp

Coach zu werden und ein erfolgreiches Coaching-Geschäft aufzubauen, erfordert Engagement und Eigenständigkeit. Denke auch daran, dass du als Unternehmerin selbst fürs Alter vorsorgen musst. Unser Tipp: Setze dich möglichst zu Anfang mit dem Thema „Altersvorsorge für Selbstständige“ auseinander.

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Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.

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Simin Heuser

Simin Heuser hat Volkswirtschaftslehre studiert und war bereits für verschiedene Fondsgesellschaften und Fintechs tätig. Sie schreibt unter anderem als freie Autorin über Finanz- und Versicherungsthemen.

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