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Künstliche Intelligenz: Mit ETFs und Fonds am KI-Trend mitverdienen!

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15. Februar 2023

ETFs rund um Künstliche Intelligenz werfen beachtliche Renditen ab. Wir
vergleichen verschiedene aktive und passive Fonds.

Inhalt:

Künstliche Intelligenz: Das Wichtigste in Kürze

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Trend, der wohl kaum aufzuhalten ist. Ein Investment könnte sich daher lohnen.

KI-Fonds haben im vergangenen Jahr deutlich an Wert verloren. Das wirkt sich auch auf die 3-Jahres-Renditen.

KI-ETFs sind deutlich günstiger, aber sie schwanken auch mehr als aktive Fonds. Der maximale Verlust betrug im vergangenen Jahr 38 %.

Es gibt mittlerweile auch Fonds, die von einer künstlichen Intelligenz gesteuert werden.

Du hast es sicher auch schon mitbekommen: Das Thema Künstliche Intelligenz ist gerade in aller Munde. Warum? Ende November kam der Chatbot ChatGPT auf den Markt. Ein Chatbot, der Hausarbeiten, Programmcodes oder ganze Drehbücher schreiben kann. 

Der Softwareriese Microsoft investierte im Januar weitere zehn Milliarden US-Dollar in OpenAI, das ehemals gemeinnützige Unternehmen, das hinter dem Chatbot steckt. Und auch der Suchmaschinenbetreiber Alphabet stellte jüngst eine eigene, ähnliche Technologie vor. Im Englischen spricht man übrigens von „Artificial Intelligence“ (AI)

Aktien aus dem Bereich Künstliche Intelligenz gewinnen seit Jahresbeginn massiv an Wert. 

Mehr zum Thema ChatCPT kannst du dir in diesem Video ansehen:

Aber was steckt hinter Künstlicher Intelligenz, und wie können AnlegerInnen – beispielsweise über Fonds – profitieren?

Was ist Big Data? Was macht künstliche Intelligenz so schlau?

Aber zunächst einmal: Was genau ist eigentlich Big Data, und was macht Künstliche Intelligenz so schlau?

Ein Portfoliomanager gab mir einmal eine eingängige Erklärung: „Big Data ist, wenn die Datenmenge nicht mehr auf deinen PC passt!“

Es handelt sich also um extrem große Datenmengen. Das können z.B. Börsenkurse oder Zins-Daten sein, positive oder negative Social-Media-Posts zu bestimmten Unternehmen oder deren Bilanz-Kennzahlen. Die einzelnen Datenreihen nennt man „Faktoren“ und sie sollten nach Möglichkeit vollständig und mindestens über einen Wirtschaftszyklus hinweg vorhanden sein. Dann sind sie gut nutzbar.

Wie verändert Künstliche Intelligenz die Fondsbranche?

Wenn man das System mit mehreren solcher „Faktoren“ befüllt hat, muss man bei Anwendungen in der Finanzbranche dazu die tatsächlichen Börsenkurse und eine oder mehrere Zielgrößen eingeben. Ziele können die Maximierung der Wertentwicklung oder die Minimierung der Depot-Schwankungen sein. Dann lässt man die Maschine machen.

Das System erkennt dann sogenannte „Muster“, die in der Vergangenheit aufgetreten sind, und mit denen Depots künftig auf die Zielgrößen hin optimiert werden können. Hier von „Intelligenz“ zu sprechen, scheint etwas übertrieben. Letztlich stellt das System anhand der vorhandenen Daten nur Millionen von Portfolien zusammen und schaut nach, welche Depotzusammenstellung am besten gewesen wäre.

Aber das tut das System unermüdlich und frei von Angst, Stress oder sonstigen Emotionen. Es kann viel mehr Informationen „lesen“ und verarbeiten als eine ganze Armada von Analysten und anderen Experten der Finanzwelt. Künstliche Intelligenz könnte also helfen, Fonds besser auszuwählen.

KI-Fonds im Vergleich

Zu den wichtigen Unternehmen des KI-Sektors zählen die „üblichen Verdächtigen“ – eben Microsoft, die Google-Mutter „Alphabet“, das Software-Unternehmen Cadence Design Systems oder andere an der US-Technologiebörse „Nasdaq“ gehandelte Firmen.

Aber auch dem Laien weniger bekannte Unternehmen wie das Online-Marketingunternehmen „Criteo“ oder das auf Bildverarbeitungssysteme spezialisierte Unternehmen „Keyence“ zählen zu den wichtigen Anbietern in diesem Segment.

Auf Unternehmen in Form von Einzelaktien zu setzen, ist immer riskant. Wenn du der Meinung bist, dass sich der Trend zu KI und Big Data nicht aufhalten lässt und du in KI-Aktien investieren willst, mache das am besten über einen Fonds. Damit investierst du nicht in eine einzelne Firma, die womöglich einen wichtigen Trend verpasst oder aus anderen Gründen auf der Strecke bleibt, sondern du verteilst das Risiko auf mehrere Anbieter. Und das auf einfache Art und Weise.

Natürlich enthalten auch ganz normale Technologie-Fonds das eine oder andere Unternehmen, das sich auf KI- oder Big-Data-Themen spezialisiert. Wenn du aber gezielt und nur auf Unternehmen dieser Zukunftsbranchen und damit auf KI-Aktien setzen möchtest, wähle lieber einen entsprechend enger fokussierten Fonds. Es gibt mittlerweile einige Fonds und ETFs, die sich auf künstliche Intelligenz spezialisiert haben. 

Zum Weiterlesen: Gezielt in bestimmte Branchen investieren: Weitere spannende Themenfonds!

Relativ lange am Markt ist hier der Allianz Gl Artificial Intelligence-Fonds, aber auch der DWS Invest Artificial Intelligence oder der Echiquier Artificial Intelligence der französischen Fondsgesellschaft Echiquier haben sich auf Investitionen in KI-Unternehmen spezialisiert.

Wie aus der untenstehenden Tabelle ersichtlich, sind die Unterschiede in der Wertentwicklung groß. Auf Sicht von drei Jahren hat der in dieser Periode beste Fonds (Allianz Global Artfcl Intlgc W EUR) über neun Prozent Plus gemacht. Der schlechteste (Echiquier Artificial Intelligence K EUR) hingegen hat drei Prozent verloren. 

AnlegerInnen mussten allerdings Nerven zeigen: Im vergangenen Jahr ging es im Zuge des Absturzes an den Börsen, und insbesondere bei den Technologiewerten, auch für KI-Fonds deutlich nach unten. Der Echiquier-Fonds beispielsweise verlor allein auf Sicht von einem Jahr fast 40 Prozent und radierte damit vorhergegangene Gewinne nahezu komplett aus.

Wie hoch die Schwankungen dabei waren, die dafür jeweils in Kauf genommen werden mussten, zeigt die Spalte “3-Jahres Volatilität (Schwankungen) in %”. Zweistellige Minus-Ergebnisse solltest du also aushalten können, wenn du in solche eng spezialisierten Aktienfonds investieren.

Mit diesen ETFs setzt du auf künstliche Intelligenz

Außerdem gibt es mittlerweile auch Exchange Traded Funds (ETFs), die passiv einen KI-Index abbilden. Sie sind deutlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds. Auch hier kommt es zu deutlichen Performance-Unterschieden, je nachdem, welchen Index der jeweilige AI-ETF abbildet.

Sie unterscheiden sich insbesondere hinsichtlich der Region, die sie abdecken. Was beim Vergleich der beiden Tabellen „aktive KI-Fonds“ und „KI-ETFs“ zu beobachten ist: ETFs federn Börsenrisiken nicht ab, sondern gehen jeden Aufwärts-Trend, aber auch jeden Abwärts-Trend eins zu eins mit. Entsprechend größer war hier der maximale Verlust über 12 Monate bei den KI-ETFs.

Welcher KI-ETF für dich der beste ist, hängt von deinen Vorlieben ab. Auch ob du lieber in einen aktiv gemanagten KI-Fonds oder einen ETF investierst, ist Geschmackssache. Ein eindeutiger Rat lässt sich hier nicht erteilen. Und noch etwas: Natürlich können Fonds, die in KI investieren, auch durch einen Sparplan bespart werden. Das reduziert das Risiko, einen großen Betrag zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu investieren. 

Ausgewählte ETFs und aktive Fonds im Bereich “künstliche Intelligenz”:

Generated by wpDataTables
Quelle: Morningstar (27.01.2023) Legende: Bewertung: 5 = top, 1 = schlecht, Replikation: Nachbildung des Index

Diese Fonds werden durch künstliche Intelligenz gemanagt

In der Finanzindustrie gibt es auch Anbieter, die KI-Technologie im eigenen Investmentprozess einsetzen. Der erste davon ist der Acatis AI Global Equities (ISIN: DE000A2DR2L2), der im Juni 2017 aufgelegt wurde. Er wählt Aktien einzig durch Künstliche Intelligenz aus. Sein Initiator, Dr. Hendrik Leber, forscht mit seinem Team seit mehreren Jahren im Bereich der KI, um sie für das Portfoliomanagement nutzbar zu machen.

Ein weiterer Fonds, dessen Anlage-Entscheidungen ausschließlich durch KI erfolgen, ist der im November 2018 aufgelegte Data Intelligence Fund (ISIN: DE000A2H9A76). Dahinter steht die Frankfurter Vermögensverwaltung Catana Capital, die mit Hilfe des Bonner Forschungs- und Entwicklungsunternehmens Stockpulse GmbH Fonds-Social-Media-Daten aus dem Netz zusammenträgt und auswertet.

herMoney Tipp

Auch wenn sich viele KI-Modelle noch in der Entwicklung befinden, handelt es sich um einen spannenden Trend, der wohl kaum aufzuhalten ist. Es ist interessant, sich mit Fonds und ETFs an Unternehmen aus dem Bereich “Künstliche Intelligenz” zu beteiligen. Aber natürlich werden sich auch in diesem Segment die Kurse nicht linear und schnurstracks nach oben bewegen. Zumal viele der Unternehmen nicht aus dem Euro-Raum kommen und somit auch Währungsrisiken bergen.

Wir empfehlen, die Risiken breit zu streuen und nur den Betrag zu investieren, mit dem du auch Kursrückgänge verkraften kannst. Vermutlich sind sie vorübergehend, aber man weiß an der Börse nie im Vorhinein, wie lange eine solche Durststrecke dauert. 

Du bist auf der Suche nach dem richtigen Depot für dich? Diese Depots haben im großen herMoney Vergleich gut abgeschnitten!

Zum Weiterlesen: Auch DAX-ETFs oder nachhaltige ETFs und Health-Fonds können spannende Investments sein.

Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:

  1. Schritt: Depot eröffnen
    Um Fonds zu kaufen, brauchst du ein Depot. Das kannst du bei deiner Hausbank oder – meist günstiger – bei Online-Brokern einrichten. Im herMoney Depotvergleich erfährst du, welches das richtige sein könnte.
  2. Schritt: Strategie überlegen
    Kaufe nicht irgendwelche Fonds. Mache dir erst Gedanken, wie dein Depot strukturiert sein soll. Welchen Anteil sollen Aktien, ETFs und Rentenfonds ausmachen? Mehr über die sogenannte Asset Allocation erfährst du hier.
  3. Schritt: Fonds auswählen
    Wie erkennt der Laie eigentlich einen guten Fonds? Lies es hier nach.
  4. Schritt: Jährlicher Check
    Der Markt ändert sich und damit dein Depot. Manche Aktien und Anleihen steigen, andere fallen. Deshalb solltest du einmal pro Jahr prüfen, ob dein Depot noch deinem Risikoprofil entspricht. Mehr dazu liest du hier.

Extra-Tipp: Was tun, wenn die Börse crasht?
Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Behalte einen kühlen Kopf und sitze die Kursschwankungen einfach aus. Ganz mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.

Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

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Dieser Artikel wurde ursprünglich 2022 von Anke Dembowski verfasst. 2023 wurde er von Floriana Hofmann überarbeitet und aktualisiert.

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