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Growth-Investing: Auf Wachstumsaktien setzen

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Anke Dembowski

Autorin

17. Februar 2023

Als Growth-Investorin hältst du Ausschau nach innovativen, wachstumsstarken Unternehmen. Wie du dabei vorgehen kannst.

Inhalt

Growth-Strategie: Das Wichtigste in Kürze

Growth-Aktien stammen von schnell wachsenden Unternehmen. Hier hoffen AnlegerInnen auf hohe Gewinne. Allerdings ist auch das Risiko größer.

Typische Wachstumsaktien sind die von Apple, Microsoft und Amazon. Viele Growth-Unternehmen kommen aus den USA.

In unsicheren Börsen-Zeiten wie diesen setzen viele AnlegerInnen eher auf altbewährte Aktien („Value“). Auch steigende Zinsen sprechen eher gegen Growth-Wertpapiere. 2022 verloren sie daher massiv an Wert.

Die Gedanken von Börsianerinnen kreisen darum, wie man „die besten“ Aktien für sein Depot auswählt. Ja, wenn man nur im Vorhinein wüsste, was die besten sind!

Weil niemand sicher in die Zukunft blicken kann, müssen wir uns Strategien zurechtlegen. Sie sollen dabei helfen, heute Aktien zu finden, die in den kommenden Jahren einen guten Wertzuwachs versprechen. Zu diesen Strategien gehören beispielsweise die Dividenden-Strategie, die Value-Strategie und die Growth-Strategie. Wie du die Growth-Strategie anwenden kannst, ist das Thema dieses Artikels.

Definition: Was sind Growth-Aktien?

Wenn du die Growth-Strategie anwendest, suchst du Wachstumsaktien (englisch: Growth Stocks). Laut Definition sind Growth-Aktien Wertpapiere von Unternehmen, die in den letzten Jahren stark gewachsen sind und wohl auch in Zukunft weiter expandieren werden.

Das Wachstum kann sich beziehen auf

  • Umsatz
  • Gewinn
  • Profitabilität

Im Prinzip können Unternehmen aus allen Branchen über einige Zeit ein besonders starkes Wachstum aufweisen. Aber es gibt immer Branchen, bei denen ExpertInnen eher größeres Wachstum vermuten als bei anderen. Wenn du aktuell nach Wachstumsunternehmen Ausschau hältst, wirst du womöglich besonders intensiv in diesen Branchen danach suchen:

Allerdings ändern sich die Wachstumsbranchen über die Jahre. Vielleicht erinnerst du dich an die Dotcom-Zeit Ende der 1990er-Jahre, die letztlich mit dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 endete? Damals genügte es, wenn ein Unternehmen im Bereich Telemedien oder Internet (daher „Dotcom“) unterwegs war, schon wurde es gehypt und von den BörsianerInnen gekauft. Selbst wenn es noch keinen Cent Gewinne machte!

Die BörsianerInnen wurden angespornt durch die Hoffnung auf enorme Gewinne. Das Internet galt damals noch als etwas ominös und man ging davon aus, dass sich damit leicht Geld verdienen lassen würde. Bei einigen Unternehmen stellten sich die Gewinne auch ein (z.B. Amazon und Google), aber viele verschwanden auch von der Bildfläche. Man kennt sie heute nicht mehr.

Was sind Growth-Unternehmen?

Oft sind Growth-Unternehmen relativ jung, denn für eine junge Firma ist es leichter, Umsatz oder Gewinn stark zu steigern als für eine alteingesessene. Aber es gibt auch etablierte Unternehmen, die ein erstaunliches Wachstum aufweisen, zum Beispiel weil sie ein neues Produkt auf den Markt gebracht haben, das sehr erfolgreich ist.

Außerdem erscheinen Wachstumsunternehmen oft teuer. Das heißt, sie haben ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Ambitionierte Growth-Investorinnen lassen sich von der hohen Bewertung ihrer Wachstumstitel aber nicht abschrecken. Sie sind nämlich der Überzeugung, dass die Gewinne künftig weiter so rasch steigen werden, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis durch die Gewinn-Steigerungen wieder in normale Bahnen hineinwachsen wird.

Die Dividenden von Wachstumsaktien sind im Regelfall unterdurchschnittlich. Der Grund dafür ist, dass solche Unternehmen viel in ihr wachstumsträchtiges Geschäft investieren. Sie stecken ihr Geld lieber in ihre Expansion, anstatt es als Dividende an die AktionärInnen auszuschütten.

Zusammenfassend können wir also sagen: Wachstumsunternehmen…

  • weisen ein außerordentliches Wachstum ihrer Umsätze und Gewinne auf,
  • sind oft relativ jung (aber nicht immer),
  • können von ihrer Bewertung her teuer sein (es wird schließlich auf künftige Gewinne gehofft),
  • schütten oft keine oder nur niedrige Dividenden aus (weil das Geld in die Expansion fließt).

Irgendwie erscheinen sie flott, modern, dynamisch. Man kennt und bewundert sie. Über Wachstumsunternehmen und deren Strategien wird auch viel in der Presse berichtet. Diese Attraktivität sorgt dafür, dass die Börsenbewertung in die Höhe geht.

Wachstumsaktien weisen höhere Risiken auf

Aus der Aufzählung oben kannst du schon ableiten, dass Wachstumsunternehmen ein höheres Risiko aufweisen als andere Firmen. Der Grund: Viel von der oft ziemlich hohen Unternehmensbewertung an der Börse ist auf die Hoffnung zurückzuführen, dass das Wachstum anhält. Aber genau das ist natürlich die Frage.

Wer weiß schon, ob bald Nachahmer in den Markt eintreten, die dasselbe Produkt günstiger oder besser anbieten können? Oder vielleicht gibt es bald ein neues Produkt, das das gerade gut laufende Produkt des Wachstumsunternehmens ersetzen kann? Denk zum Beispiel an diejenigen Unternehmen, die VHS-Kassetten produziert haben. Oder an das ehemalige Wachstumsunternehmen Nokia, das den Einstieg in Smartphones verpasst hat!

Oft sind Growth-Unternehmen auch so jung, dass sich das Geschäftsmodell noch nicht über viele Jahre oder Jahrzehnte bewährt hat. Oder sie agieren aktuell noch gar nicht profitabel, sondern man rechnet lediglich mit künftigen Gewinnen. Da ist also noch viel Unsicherheit im Spiel. Beispielsweise war Facebook bei seinem Börsengang noch nicht profitabel.

Wachstumsunternehmen reagieren außerdem sehr sensibel auf Zinssteigerungen. Der Grund: Die künftigen Gewinne werden mit dem aktuellen Zinssatz abgezinst, um in die Preisfindung an der Börse einzugehen. Je höher der Zinssatz ist, desto niedriger wird der berechnete Preis – und umgekehrt. Außerdem sind Technologiekonzerne durch die hohen Investitionen oft hoch verschuldet. Höhere Zinsen machen aber die Schuldentilgung teurer, was dann die Gewinnmarge belastet.

Die Aktien von Wachstumsunternehmen verloren daher 2022 – als die Zinsen infolge der hohen Inflation wieder begannen zu stiegen – massiv an Wert. Und wie geht es jetzt weiter? Das hat herMoney zu Jahresbeginn 2023 Gertrud Traud, Chefvolkswirtin bei der Helaba, gefragt. Ihre Antwort:

“Ein altes Sprichwort sagt: ‘Manchmal ist geschenkt noch zu teuer.’ Optisch günstige Bewertungen allein sind als Investitionskriterium zu wenig. Es kommt darauf an, dass Unternehmen über ein tragfähiges Geschäftsmodell verfügen, das für die kommenden Jahre hohes Gewinnwachstum verspricht.”

Für wen eignen sich Wachstumsaktien?

Daher eigenen sich Wachstumsaktien für Anlegerinnen, die Risiken gut wegstecken können. Aber auch sie sollten nicht alles auf die eine Karte – nämlich Wachstumsaktien – setzen. Besser ist es häufig, wenn das Depot Aktien enthält, die unterschiedlichen Strategien entsprechen. Es versteht sich von selbst, dass man auch innerhalb des Segments Wachstumsaktien streuen, also mehrere davon im Depot haben sollte.

Die besten Wachstumsaktien finden

Du interessierst dich für Growth-Werte und stellst dir die Frage, wie du Wachstumsaktien ausfindig machen kannst? Toll wäre natürlich, wenn wir dir eine Growth-Aktien-Empfehlung geben könnten, aber Aktien-Empfehlungen sind immer schwierig.

Wie findet man Growth-Aktien?

Am besten suchst du deine Growth-Aktien selbst, denn du kannst selbst am besten entscheiden, wo du die besten Wachstumsaussichten siehst. Dabei kannst du systematisch oder empirisch vorgehen. Empirisch bedeutet: Dir fällt auf, dass ein bestimmtes Produkt unheimlich gut im Markt ankommt oder dass ein Unternehmen besondere Wettbewerbsvorteile und eine Preissetzungsmacht hat. Beispielsweise bemerkst du, dass Nespresso-Maschinen und die entsprechenden Kapseln gut ankommen, obwohl sie nicht gerade billig sind. Oder dass auf einmal jeder einen Thermomix haben möchte, der letztlich ziemlich hochpreisig ist. Dann findest du heraus, welches Unternehmen dieses Produkt herstellt … Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es ein Wachstumsunternehmen ist!

Wenn du lieber systematisch vorgehst, brauchst du Zugang zu einer Datenbank mit Finanzkennzahlen von Unternehmen. Das kann eine der kostenlosen sein, wie

oder eine der sehr mächtigen Bezahl-Datenbanken für Finanzdaten, die von den Profis genutzt werden. Dazu gehören beispielsweise

  • Bloomberg
  • Refinitiv
  • Thomas Reuters
  • Ariva Financial Services

Du filterst dann einfach nach folgenden Kriterien:

  • Gewinnwachstum innerhalb der letzten 3 Jahre über 20 Prozent
  • Umsatzwachstum innerhalb der letzten 3 Jahre über 20 Prozent
  • Zur Sicherheit: Nicht zu hoher Verschuldungsgrad (am besten unter 30 Prozent)

Es gibt Börsengurus, die noch einen obendrauf setzen und von ihrer „High-Growth-Investing-Strategie“ sprechen. Die setzen dann einfach die Latte noch höher, zum Beispiel auf ein Gewinn- oder Umsatzwachstum von mindestens 30 statt „nur“ 20 Prozent. Außerdem berücksichtigen sie oft noch weitere Kriterien wie die Bruttogewinn-Marge oder den Verschuldungsgrad des Unternehmens.

Liste mit vielversprechenden Growth-Aktien für 2023

Anstatt empirisch oder systematisch vorzugehen, kannst du es dir auch ganz einfach machen und in einem Growth-Index stöbern, der deiner regionalen Vorliebe entspricht. Er stellt im Prinzip eine Liste aus Growth-Aktien zur Verfügung. Je nach regionalem Schwerpunkt gibt es beispielsweise die folgenden Growth-Indizes:

  • MSCI World Growth Index
  • MSCI Europe Growth Index
  • S&P 500 Growth Index

Sie alle enthalten Growth-Aktien des Jahres 2023.

Im MSCI World Growth Index befinden sich im Februar 2023 die folgenden Growth-Aktien:

  • Apple (8,84%)
  • Microsoft (6,69%)
  • Amazon (3,6%)
  • Alphabet A (2,26%)
  • Alphabet C (2,11%)
  • Nvidia (1,85%)
  • Tesla (1,76%)
  • Visa A (1,43%)
  • Meta Platforms A (Facebook) (1,3%)
  • Nestlé (127%)

Diese 10 größten Titel des MSCI World Growth Index haben ein Gewicht von zusammen 31 Prozent, also ein gutes Drittel. Diese Growth-Aktien sind echte Schwergewichte, daher wirst du sie alle kennen. Schließlich handelt es sich um die am meisten bewunderten Technologie-Unternehmen, über die auch in der Presse viel zu lesen ist. Du siehst, dass die meisten der großen Growth-Titel in den USA beheimatet sind, erst an zehnter Stelle findet sich mit Nestlé ein europäischer Titel.

Vergleicht man den Wachstumsindex MSCI World Growth mit dem Gesamtindex MSCI World, lässt sich feststellen, dass die Wachstumsaktien in den letzten 15 Jahren den Gesamtindex deutlich übertroffen haben. Aber die Bewegungen nach oben und nach unten fallen stärker aus.

Quelle: MSCI.com

Betrachten wir die europäischen Wachstumstitel, ist Ähnliches festzustellen: Auch steht der Growth-Index besser da als der Gesamtindex, zumindest über den Zeitraum Januar 2008 bis Januar 2023.

Quelle: MSCI.com

Wer mit einem Schlag in mehrere Growth-Unternehmen investieren möchte, könnte auf einen Growth-ETF setzen. Zum Beispiel auf den iShares Euro Total Market Growth Large UCITS ETF (ISIN IE00B0M62V02) oder den Lyxor MSCI EMU Growth (DR) UCITS ETF (ISIN LU1598688189). Beide haben 5 Morningstar-Sterne. Zwei Sterne hat der Deka STOXX Europe Strong Growth 20 UCITS ETF (ISIN DE000ETFL037).

Im MSCI Europe Growth Index haben die folgenden fünf Titel das größte Gewicht:

Nestlé (6,78%)

Der Schweizer Lebensmittel-Riese umfasst ein umfangreiches Markensortiment von Nespresso über Maggi bis hin zu Wagner Steinofen-Pizza und KitKat-Riegel. Während der Coronakrise steigerte Nestlé die Umsätze mit Kaffee, Heimtiernahrung und Nahrungsergänzungsmitteln. Im Jahr 2022 wuchs das Unternehmen organisch um 8,3 Prozent. Für 2023 erwarten die Schweizer ein organisches Umsatzwachstum zwischen sechs und acht Prozent.

ASML Holding (5,41%)

Dieser niederländische Konzern ist der weltweit führende Spezialist in der Chiplithografie. Laut Analysten braucht er keine Konkurrenz zu fürchten, da er über die modernsten Anlagen verfügt. Der Bedarf an elektronischen Chips und deren Produktionsmaschinen wird vermutlich eher steigen als schrumpfen. Das könnte für weiteres Wachstum sorgen. Stand Ende 2022 hatte ASML Bestellungen in Höhe von 40 Milliarden Euro in seinen Büchern.

LVMH (4,89%)

Der französische Luxusgüter-Konzern hat mit den Marken Dior und Louis Vuitton die Kernsparten Mode und Lederwaren. Außerdem ist er auch in den Bereichen Parfüm, Kosmetik und Champagner unterwegs. Im Jahr 2022 konnte das Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum von 23 Prozent verzeichnen. Unter anderem weil es gegenüber der US-Konkurrenz vom schwachen Euro profitierte. Als Luxusgüter-Hersteller kann LVMH eine sehr hohe Bruttomarge durchsetzen, sie betrug 2022 sagenhafte 68 Prozent des Umsatzes. Offenbar geht Luxus immer. Und mit den richtigen Marken hat man Preissetzungsmacht!

Novo Nordisk B (4,63%)

Als Insulin-Weltmarktführer hilft das dänische Medizin-Unternehmen bei der Bekämpfung der Wohlstandskrankheit Diabetes. Laut International Diabetes Federation verursachte Diabetes Gesundheitsausgaben von etwa 966 Mrd. US-Dollar, etwa 9 Prozent sämtlicher Gesundheitsausgaben für Erwachsene. Und der Markt wächst weiter. Mit dem Medikament Wegovy hat das Unternehmen auch ein Mittel gegen Fettleibigkeit im Sortiment. Novo Nordisk konnte seinen Umsatz und seinen Nettogewinn im Jahr 2022 um jeweils 25 Prozent steigern.

Roche (4,43%)

Roche ist laut eigenen Angaben das weltweit größte Biotechnologieunternehmen und globaler Marktführer in der In-vitro-Diagnostik. Das Unternehmen sitzt in Basel (Schweiz). Auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der WHO stehen heute mehr als 30 von Roche entwickelte Medikamente, darunter Antibiotika, Malariamittel und Krebsmedikamente.

Deutsche Wachstumsaktien: Wer liegt 2023 vorne?

Wenn du nach deutschen Wachstumsaktien suchst, wird es schwierig. Im Deka STOXX Europe Strong Growth 20 UCITS ETF sind zwei Werte aus Deutschland enthalten: Der Sportartikelhersteller Puma und der Pharma- und Laborausrüster Sartorius. (Stand: 17.02.2023, Quelle: Morningstar).

Für Puma erwartet für 2022  Rekordzahlen. Stand Mitte Februar 2023 liegt die Bilanz noch nicht vor.

Sartorius hingegen verdoppelte im Jahr 2022 seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz stieg um rund ein Fünftel.

Was ist der Unterschied zwischen Value- und Growth-Aktien?

Value-Aktien sind sozusagen das Gegenstück zu Growth-Aktien. Value-InvestorInnen suchen nach Unternehmen, die an der Börse unter Wert gehandelt werden. Die Investment-Legende Warren Buffett, Chef der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway, ist wohl der bekannteste und auch erfolgreichste Vertreter dieses Investment-Stils.

Das Orakel von Omaha, wie er ehrfürchtig genannt wird, gehört mit einem geschätzten Vermögen von über 100 Milliarden US-Dollar zu den reichsten Menschen der Welt. Trotz seiner Erfolge hat der 92-Jährige in den 2020er-Jahren eingestehen müssen, den Tech-Trend verschlafen zu haben. Unternehmen wie Apple, Facebook, Amazon und Co. haben es in der Wachstumsphase nicht in Buffetts Depot geschafft, weil sie nicht den Value-Kriterien entsprachen: Sie wurden gemessen an den Unternehmensergebnissen zu teuer gehandelt. Von den starken Kurssteigerungen dieser Unternehmen in den vergangenen Jahren konnte der Erfolgsinvestor damit nicht profitieren. Sorgen machen müssen wir uns über sein finanzielles Auskommen allerdings nicht, denn er ist auch ohne Technologie-Titel einer der erfolgreichsten Value-Investoren.

Berühmte Growth-Investoren gibt es natürlich auch: Thomas Rowe Price Jr. wird als der Begründer der Growth-Strategie angesehen. Heute ist die T. Rowe Price-Gruppe eine der größten Finanzfirmen in den USA. Aber auch Philip Fisher und Peter Lynch, Manager des legendären Magellan Fund von Fidelity Investments, sind erfolgreiche Growth-Investoren.

Value- vs. Growth-Aktien

Vorteile der Growth-Strategie Nachteile der Growth-Strategie
Hohe Kursgewinne möglich, wenn die Wachstumsstory aufgeht und weiter anhält. Sie ist riskanter als die Value-Strategie, weil es sich oft um relativ junge Unternehmen handelt, deren Geschäftsmodell sich noch nicht über Jahrzehnte bewährt hat.
Es handelt sich um moderne, dynamische Unternehmen, die einen gewissen Nimbus ausstrahlen. In wackligen Börsenphasen setzen BörsianerInnen lieber auf altbewährte, solide Unternehmen als auf Wachstumsunternehmen, die vielleicht noch keine Gewinne erwirtschaften. Dann können hohe Verluste auftreten.
Wachstumstitel stellen einen Kontrapunkt zu Value-Aktien dar und können ein Depot diversifizieren und „aufpeppen“ Die Börsen-Bewertung von Growth-Titeln reagiert sensibel auf steigende Zinsen.
Oft gibt es keine oder nur niedrige Dividenden, weil alle Kraft ins Wachstum gelenkt wird.

herMoney Tipp

Es lässt sich nicht generell sagen, ob Growth oder Value die bessere Strategie ist. Beide Strategien habe ihre Berechtigung. Im Regelfall gibt es gute Perioden für Growth-Titel und andere Perioden, die eher gut für Value-Titel sind. Wie immer gilt: Es ist gefährlich, alle Eier in einen Korb zu legen. Falls du auf bestimmte Aktienstrategien setzen willst, achte am besten auch hier auf ein ausgewogenes Verhältnis – oder du riskierst bewusst, dass du auch falschliegen kannst.

Zum Weiterlesen: Du fragst dich, wie du dein Depot nun strukturieren könntest? Hier stellen wir dir Portfolio-Strategien vor, die dir dabei helfen!

Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:

  1. Schritt: Depot eröffnen
    Um Fonds zu kaufen, brauchst du ein Depot. Das kannst du dir bei deiner Hausbank oder – meist günstiger – bei Online-Brokern einrichten. Im herMoney Depotvergleich erfährst du, welches das richtige sein könnte.
  2. Schritt: Strategie überlegen
    Kauf nicht irgendwelche Fonds. Mach dir erst Gedanken, wie dein Depot strukturiert sein soll. Welchen Anteil sollen Aktien, ETFs und Rentenfonds ausmachen? Mehr über die sogenannte Asset Allocation erfährst du hier.
  3. Schritt: Fonds auswählen
    Wie erkennt der Laie eigentlich einen guten Fonds? Lies es hier nach.
  4. Schritt: Jährlicher Check
    Der Markt ändert sich und damit dein Depot. Manche Aktien und Anleihen steigen, andere fallen. Deshalb solltest du einmal pro Jahr prüfen, ob dein Depot noch deinem Risikoprofil entspricht. Mehr dazu findest du hier.

Extra-Tipp: Was tun, wenn die Börse crasht?
Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Behalte einen kühlen Kopf und sitze die Kursschwankungen einfach aus. Ganz Mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.

Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

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Anke Dembowski

Autorin

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Geschäftsführerin des Netzwerks „Fondsfrauen".