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Ausblick 2018: Wohin mit dem Geld?

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Birgit Wetjen

Autorin

8. Januar 2018

Einfach ausgeben – oder doch besser etwas Geld in die Zukunft investieren? Was aber sind die Rahmenbedingungen für Ihr Geld in 2018?

Haben Sie auch einige gute Vorsätze für 2018 gefasst – mehr Sport zum Beispiel, weniger und gesünder Essen? Vielleicht haben Sie sich auch vorgenommen, in diesem Jahr endlich mit dem Sparen zu beginnen. Jetzt heißt es nur noch, die guten Vorsätze in die Tat umzusetzen. Der Wille ist da – wohin aber mit dem Geld? Warum nicht langfristig in gute Unternehmen investieren? herMoney skizziert das Big Picture für 2018 – und sagt, was das für Ihr Geld bedeutet.

1. Zinsen bleiben nahe null

Wenn Sie eine Lebens- oder Rentenversicherung haben, sind Sie im Bilde: Die zu erwartende Auszahlung sinkt von Jahr zu Jahr, wie Ihnen die jährlichen Standmitteilungen offenbaren. Die Überschussbeteiligung, die Ihnen bei Vertragsabschluss vielleicht in Aussicht gestellt wurde, kann nicht erwirtschaftet werden. Schuld ist der Niedrigzins: Die Europäische Zentralbank, die den Leitzins für alle Mitglieder der EU festlegt, hat den Zinssatz in mehreren Schritten auf Null reduziert, um die Wirtschaft im Euroraum zu stärken. Je niedriger der Zins, desto mehr wird investiert – so die Theorie. Und tatsächlich haben europäische Volkswirtschaften die Talsohle der Euro-Krise durchschritten. Aber viele Staaten – wie etwa Griechenland, Italien, Spanien oder Portugal – sind noch hoch verschuldet. Steigen die Zinsen, könnten sie ihre Staatsschulden nicht mehr finanzieren. Ökonomen gehen deshalb davon aus, dass wir in Europa auch in 2018 keine Zinsen sehen werden!

Was heißt das für Sie?

Auf Ihrem Spar- oder Girokonto wird Ihr Geld sich nicht vermehren. Im Gegenteil – es verliert an Wert, weil die Preissteigerung (Inflationsrate) höher ist, als der Guthabenzins. Sie werden in ein paar Jahren also weniger für Ihr Geld kaufen können, als heute! Eine attraktive Rendite, da sind sich Anlageprofis einig, lässt sich auch 2018 nicht ohne Aktien erzielen.

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2. Die deutsche Wirtschaft brummt

Selten war die Deutschland AG so gut aufgestellt, wie aktuell. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig, die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern gleichermaßen gut. Und die Unternehmensgewinne steigen – im vergangenen Jahr haben sie sogar zweistellig zugelegt.

Was heißt das für Sie?

Als Aktionärin können Sie vom Wachstum der deutschen Unternehmen profitieren – durch mögliche Kursgewinne an den Börsen. Wer Einzelwertrisiken meiden möchte, wählt gute Fonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland oder ETFs. Neben dem DAX ist auch die zweite Liga der deutschen Wirtschaft, die im MDAX gebündelt ist, einen Blick wert.

3. Hohe Gewinnausschüttungen

Nach einer Studie der Unternehmensberatung EY sollen die 100 umsatzstärksten Börsenunternehmen in Deutschland in den ersten neuen Monaten 2017 über 100 Milliarden Euro Gewinne erzielt haben, das wäre 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Analysten erwarten, dass allein die Aktionäre der DAX-Konzerne 2018 erstmals mehr als 35 Milliarden Euro Gewinnbeteiligung kassieren werden.

Was heißt das für Sie?

Als Aktionärin haben Sie zwei Gewinnquellen: steigende Aktienkurse und eine Beteiligung am Unternehmensgewinn. Seien Sie dabei, wenn die Dividende fließt! Als Aktionärin können Sie auf aktiv gemanagte Dividendenfonds oder auf ETFs mit Dividendenschwerpunkt setzen.

4. Robuste Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft wächst – Analysten des Internationalen Währungsfonds erwarten, dass die Volkswirtschaften in diesem Jahr weltweit im Schnitt um 3,7 Prozent wachsen werden. Klingt nicht viel? Ist es aber! Bedenken Sie, dass die deutsche Wirtschaft selbst im aktuellen Boom kaum mehr als um 2 bis 2,5 Prozent zulegen wird! In anderen Teilen der Welt – vor allem im bevölkerungsreichen Asien – besteht Nachholbedarf, die Wirtschaft wächst deshalb schneller.

Was heißt das für Sie?

Ihre Anlagechancen steigen, wenn Sie auch über den Tellerrand gucken: Die Deutschland AG ist gut, aber eine breite Streuung womöglich besser! Profitieren Sie auch vom Wachstum in anderen Teilen der Welt – zum Beispiel mit global investierenden Aktienfonds oder ETFs! Der Vorteil: Die Risiken sind mit diesen Investments sehr breit gestreut!

5. Schwankungen erwartet

Die Börsen weltweit sind bereits gut gelaufen. Analysten erwarten zwar, dass der Aufwärtstrend intakt bleiben wird. Allerdings gehen sie davon aus, dass wir in diesem Jahr höhere Schwankungen sehen werden. Geopolitische Krisen etwa könnten an den Nerven der Anleger zerren und zu kurzfristigen Gewinnmitnahmen verleiten. Zwischenzeitliche Rücksetzer an den Börsen sind also wahrscheinlich!

Was heißt das für Sie?

Keine Panik, wenn die Aktienanlage kurzfristig im Minus notiert! Profis nutzen die Rücksetzer, um Aktien zu kaufen. Laien stehen dafür oft die Emotionen im Weg. Mit einem Sparplan aber können Sie das so genannte antizyklische Investieren automatisieren: Steigen die Kurse, gibt es für die monatliche Sparrate weniger Wertpapiere. Bei fallenden Kursen jedoch werden automatisch mehr Anteile gekauft. Sparpläne gibt es für Aktien, Fonds oder ETFs. Bereits ab Sparraten von 25 Euro können Sie einsteigen!

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Birgit Wetjen

Autorin

Birgit Wetjen ist Volkswirtin, Finanzjournalistin und Buchautorin. Sie ist überzeugt: Geldanlage ist nicht weiblich oder männlich – aber Frauen haben Berührungsängste und gehen anders an Geldthemen ran.