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Wie bitte geht´s zum Depot?

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Birgit Wetjen

Autorin

31. August 2017

Kein Aktien- oder Fondskauf ohne Depot. herMoney sagt, wie Sie ein Depot eröffnen und worauf Sie bei der Anbieter-Wahl achten sollten.

Sie haben ein Girokonto und eventuell ein Spar- oder Tagesgeldkonto? Auf diesen Konten können Sie Geld deponieren oder ansparen. Wertpapiere kaufen können Sie über diese Konten nicht. Dazu benötigen Sie ein Wertpapierdepot. Das ist quasi ein Konto, auf dem Ihre Bank Ihre Wertpapiere ein- und ausbucht und verwahrt. Wie Sie ein Depot eröffnen und was Sie beachten sollten, zeigt der herMoney-Überblick.

Filialbank oder Online-Broker?

Möchten Sie bei der Geldanlage beraten werden oder Ihre Geldanlage in eigene Hände nehmen? Wenn Sie die Unterstützung eines Beraters wünschen, können Sie sich zum Beispiel an Ihre Hausbank wenden und einen Termin zur Depoteröffnung vereinbaren. Bei einem persönlichen Termin können Sie alles direkt vor Ort erledigen.

Wenn Sie auf Beratung verzichten und Ihre Geldgeschäfte am Computer erledigen wollen, sollten Sie ein Online-Depot eröffnen. Die bieten die meisten Filialbanken, aber auch online-Broker wie finanzen.net, consorsbank, Ing Diba oder comdirect. Der Vorteil: Als Kundin einer Online-Bank erhalten Sie in der Regel günstigere Konditionen. Allerdings schreibt der Gesetzgeber vor (Geldwäschegesetz), dass Sie sich identifizieren müssen, um ein Konto oder Depot zu eröffnen. Dafür gibt es unterschiedliche Verfahren.

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Die klassische Variante: Sie drucken die Antragsunterlagen Ihres Online-Brokers aus und gehen damit in eine Postfiliale, wo Ihre Identität nach Vorlage des Ausweises geprüft und bestätigt wird. Die bequemere Variante: Sie nutzen das so genannte Videoident-Verfahren, das inzwischen von einigen Banken angeboten wird. Bei dieser Variante füllen Sie die Formulare online aus und senden sie an die Bank. Per Video-Anruf wird Ihre Identität geprüft. Sie benötigen dafür natürlich nicht nur eine funktionierende Internetverbindung sowie einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone, sondern auch eine Webcam. Der Vorteil des Verfahrens: Sie müssen das Haus nicht verlassen und in keiner Post-Filiale Schlange stehen. Und die Depoteröffnung geht deutlich schneller, weil keine Unterlagen auf dem Postweg verschickt werden müssen.

Welche Angaben müssen Sie machen?

Ob Sie ein Depot in einer Filiale oder Online eröffnen: Neben den persönlichen Daten wollen Banker und Broker wissen, welche Erfahrungen Sie im Bereich Geldanlage bereits gemacht haben, welche Anlageziele Sie verfolgen und wie viel Risiko Sie vertragen. Sie werden auf Basis der Angaben in eine „Risikoklasse“ eingeteilt. Danach entscheidet sich, welche Produkte zu Ihrem Profil passen. Die Selbstauskunft wird auch aus Gründen der Haftung von den Banken verlangt. Und sie kann für Sie von Nutzen sein, weil Sie sich Gedanken über Ihre Ziele und Risikotoleranz machen müssen. So entwickeln Sie auch ein Gefühl dafür, wie Chancen und Risiken zusammenhängen. Denn es gilt: Je mehr Rendite Sie erzielen möchten, desto mehr Risiko müssen Sie nehmen. Wer mit besonders riskanten Wertpapieren wie Optionen oder CFDs handeln will, muss eine „Termingeschäftsfähigkeit“ nachweisen. Aber für Sie als Einsteigerin dürfte das kein Thema sein.

Vergleichen Sie die Kosten!

Kosten fressen Gewinn und sie sollten gering gehalten werden. Bei der Auswahl eines Depotanbieters sollten Sie auf folgende Kostenblöcke achten:

Depotgebühren: Viele Online-Broker bieten kostenlose Depotführung an, bei Filialbanken sind dagegen zum Teil sogar dreistelligen Beträge pro Jahr fällig

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Transaktionskosten: Wenn Sie Wertpapiere wie Aktien oder Fonds bzw. ETFs kaufen, zahlen Sie Gebühren – zum Beispiel die sogenannte Orderprovision, die die Bank für die Durchführung Ihrer Transaktionen berechnet, aber auch Handelsplatzgebühren und eine Maklercourtage. Wichtigster Posten ist die Ordergebühr, die in der Regel vom Ordervolumen abhängt. Je größer die Order, desto höher die Gebühr. Einige Anbieter berechnen allerdings auch Pauschalen, unabhängig vom gehandelten Volumen.

Vergleichen Sie das Angebot!

Was nützt das günstigste Depot, wenn die Bank nicht die Produkte anbietet, in die Sie investieren möchten? Oder aber die gewünschten Fonds oder ETFs zu schlechten Konditionen angeboten werden? Wichtiger als ein allgemeiner Vergleich der Kosten könnte deshalb ein Vergleich des Angebots für Sie sein. Für den Vermögensaufbau eignen sich beispielsweise Sparpläne besonders gut. Damit können Sie in regelmäßigen Abständen Geld in einen Fonds oder ETF investieren. Jedoch lässt sich nicht jeder Fonds oder ETF bei jedem Anbieter per Sparplan besparen. Anbieter mit einer breiten Palette an sparplanfähigen Fonds oder ETFs können also für Sie von Vorteil sein, wenn Sie gerade erst mit dem Vermögensaufbau beginnen. Auch sollten Sie vergleichen, zu welchen Konditionen die Produkte angeboten werden. Beispiel Fonds: Fondsanbieter verlangen beim Kauf in der Regel einen sogenannten „Ausgabeaufschlag“, der 5 Prozent und mehr der investierten Summe betragen kann. Bei einer Order über 10.000 Euro macht das 500 Euro oder mehr, die Sie erst einmal wieder durch Kurssteigerungen reinspielen müssen. Achten Sie also vor der Depoteröffnung darauf, dass Ihr Anbieter eine breite Palette an guten Fonds ohne Ausgabeaufschlag oder zu einem reduzierten Satz anbietet.

herMoney Tipp:

Vor der Depoteröffnung sollten Sie ein wenig „googeln“ – Vergleichsportale wie „depotvergleich.com“ oder „Brokervergleich.net“ geben einen ersten Überblick. Wenn Sie bestimmte Anlageformen wie „Sparpläne“ oder „ETFs“ präferieren, macht es Sinn, neben „Brokervergleich“ auch diese Schlagworte in die Suchmaske einzufügen. Denn am Ende hängt es auch und vor allem von Ihrer Anlagestrategie ab, welcher Anbieter der richtige für Sie ist.

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Birgit Wetjen

Autorin

Birgit Wetjen ist Volkswirtin, Finanzjournalistin und Buchautorin. Sie ist überzeugt: Geldanlage ist nicht weiblich oder männlich – aber Frauen haben Berührungsängste und gehen anders an Geldthemen ran.